Montag, 19. Februar 2024
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Für Exklusiv-Leserinnen und Leser: 5 Ausgaben E-world-Extra
Speziell für unsere Leserinnen und Leser des Exklusiv-Newsletters berichten wir in fünf Sonderausgaben von Montag bis Freitag vom Branchenhighlight des Jahres in Essen. Unsere Reporter halten Sie täglich über Veranstaltungen, Präsentationen und Ausstellerhöhepunkte der 23. E-world auf dem Laufenden. Die Flächen sind laut den Veranstaltern gut gebucht und hohe Besucherzahlen zu erwarten.
 // VON Susanne Harmsen   MEHR...
Speziell für unsere Leserinnen und Leser des Exklusiv-Newsletters berichten wir in fünf Sonderausgaben von Montag bis Freitag vom Branchenhighlight des Jahres in Essen. Unsere Reporter halten Sie täglich über Veranstaltungen, Präsentationen und Ausstellerhöhepunkte der 23. E-world auf dem Laufenden. Die Flächen sind laut den Veranstaltern gut gebucht und hohe Besucherzahlen zu erwarten.

Stefanie Hamm, Geschäftsführerin der Conenergy Agentur GmbH, und Sabina Großkreuz, Geschäftsführerin der Messe Essen GmbH, erwarten eine hohe Resonanz. Parallel zur Messe finden auch die Konferenzen statt, wie etwa das Führungstreffen Energie und das Glasfaserforum.

Für 2025 bleibt die Energiefachmesse weiter beim gewohnten Termin im Winter. Die 24. Ausgabe der E-world findet vom 11. bis 13. Februar 2025 in der Messe Essen statt. Mit dieser frühzeitigen Ankündigung wollen die Veranstalter ihren Ausstellern optimale Planungssicherheit bieten.
 // VON Susanne Harmsen
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Die Highlights der Messe
Quelle: Messe Essen GmbH / Armin Huber
E-World 2024. E-world: Zurück zum Normaltermin
Erstmals findet die Leitmesse E-world in diesem Jahr wieder wie gewohnt zum Jahresbeginn statt. Und geht erneut auf Rekordkurs.
Februar statt Mai, Frieren statt Frühling: Nach zwei sommerlichen Terminen in 2022 und 2023 kehrt die E-world in ihrer 23. Auflage wie angekündigt zurück zum gewohnten Messetermin am Jahresbeginn. Und während der eine oder die andere sich in der Zigarettenpause vielleicht doch die wärmeren Außentemperaturen der vergangenen zwei Jahre zurückwünscht, ist die Rückkehr zum angestammten Termin der Leitmesse für die Energiewirtschaft am Jahresbeginn für E-world-Geschäftsführerin Stefanie Hamm alternativlos. „Die Durchführung im Frühjahr beziehungsweise im Sommer erforderte eine gute Abstimmung mit zahlreichen anderen Veranstaltungen, um direkte Terminkollisionen zu vermeiden“, sagt Hamm auf Anfrage von E&M: „Dies ist uns in den letzten beiden Jahren gelungen, dennoch hatten unsere Aussteller in kurzer Zeit parallel viele Termine vor- und nachzubereiten.“
 // VON Katia Meyer-Tien   MEHR...
Februar statt Mai, Frieren statt Frühling: Nach zwei sommerlichen Terminen in 2022 und 2023 kehrt die E-world in ihrer 23. Auflage wie angekündigt zurück zum gewohnten Messetermin am Jahresbeginn. Und während der eine oder die andere sich in der Zigarettenpause vielleicht doch die wärmeren Außentemperaturen der vergangenen zwei Jahre zurückwünscht, ist die Rückkehr zum angestammten Termin der Leitmesse für die Energiewirtschaft am Jahresbeginn für E-world-Geschäftsführerin Stefanie Hamm alternativlos. „Die Durchführung im Frühjahr beziehungsweise im Sommer erforderte eine gute Abstimmung mit zahlreichen anderen Veranstaltungen, um direkte Terminkollisionen zu vermeiden“, sagt Hamm auf Anfrage von E&M: „Dies ist uns in den letzten beiden Jahren gelungen, dennoch hatten unsere Aussteller in kurzer Zeit parallel viele Termine vor- und nachzubereiten.“

Und Aussteller erwartet sie viele. Bereits 2023 verzeichnete die E-world mit 820 Ausstellern eine neue Bestmarke, die allerdings schon in diesem Jahr wieder fallen wird: Rund 900 Aussteller haben sich angesagt. „Angesichts der Tatsache, dass zwischen der letzten Veranstaltung und der kommenden Messe nur neun Monate liegen, wissen wir diese Entwicklung besonders zu schätzen“, so Hamm.
 
 
Auch die Ausstellungsfläche steigt in diesem Jahr auf ein Rekordniveau. Abschrecken lassen dürfte sich davon aber wohl kaum jemand. „Wir spüren eine große Begeisterung und Vorfreude auf die Veranstaltung und rechnen mit Besucherströmen auf dem Niveau von 2020“, so Hamm.

Mehr Raum für Wasserstoff, Energietechnik und Immobilien

Mehr Raum bekommen soll unter anderem der Themenkomplex Wasserstoff, der in diesem Jahr erstmals in Form des Ausstellungsbereichs „Hydrogen Solutions“ in die Halle ​5 zieht. Ebenfalls umziehen wird der „Trading Floor“, der in Halle 2 deutlich mehr Platz als bislang bekommt.

Dabei sind heuer neben zahlreichen Neuausstellern auch neue Programmpartner auf der E-world vertreten: So soll beispielsweise der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) die technischen Aspekte der Energiewende beleuchten und der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) die Sicht der Immobilienwirtschaft darstellen.

Hamm selbst, sagt sie, liegt der „Career Day“ am dritten Messetag besonders am Herzen. „Unsere Branche braucht dringend Nachwuchskräfte, um die aktuellen und kommenden Herausforderungen zu bewältigen.“ Schon in den vergangenen Jahren habe man gezielt Absolventen zur E-world eingeladen.
 
Stefanie Hamm, Geschäftsführerin der E-world GmbH
Quelle: E-world GmbH

Nun wollen die Veranstalter einen Schritt weiter gehen und die Veranstaltung für Studierende aller Semester sowie für Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen umliegender Schulen öffnen. Bei „CEO meets Student“ beispielsweise sollen sich Führungskräfte mit Studierenden auf der Bühne zu energiewirtschaftlichen Fachthemen austauschen. An verschiedenen Messeständen werden darüber hinaus „Challenges“ für die Nachwuchsbesucher angeboten.

Warum die Branche den Februartermin mag

Vor allem aber freue sie sich darauf, beim „Klassentreffen der Branche“ viele bekannte Gesichter wiederzutreffen, sagt die E-world-Geschäftsführerin. Auch hier sei der frühe Termin ein klarer Pluspunkt: Auf der Messe geführte Gespräche könnten so in den nachfolgenden Monaten ohne Unterbrechung durch Urlaubs- beziehungsweise Sommerpause optimal fortgesetzt werden. In der Branche sei dementsprechend die Resonanz auf die Entscheidung, wieder zurück in den Februar zu gehen, durchweg positiv gewesen.
 
 

Die E-world

Die E-world energy & water findet vom 20. bis 22. Februar in der Messe Essen statt, an den ersten beiden Tagen von 9 bis 18 Uhr, am letzten Tag bis 17 Uhr. Zuvor findet am 19. Februar wieder das Führungstreffen Energie statt, unter dem Motto „Perspektiven für die Energiewelt von morgen“. Weitere Informationen zur Messe und zum Rahmenprogramm finden sich auf der Internetseite der E-world.
 
 // VON Katia Meyer-Tien
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Transparente Strom- und Fernwärmenetze im Blick
Quelle: Messe Essen GmbH / Armin Huber
E-World 2024. Der IT-Dienstleister Digimondo und der Distributor Unitronic bieten erstmals gemeinsam Komplettlösungen im Bereich Internet of Things (IoT) an. 
Lokale Stromnetzbetreiber stehen vor der Herausforderung, Paragraf 14a des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) umsetzen zu müssen − und damit netzdienliches Steuern und Schalten von E-Lade-Infrastruktur, Stromspeichern und Wärmepumpen. Zugleich sind sie über das konkrete Lastgeschehen im Netz kaum im Bilde. Digimondo und Unitronic wollen hier Abhilfe schaffen.
 // VON Davina Spohn   MEHR...
Lokale Stromnetzbetreiber stehen vor der Herausforderung, Paragraf 14a des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) umsetzen zu müssen − und damit netzdienliches Steuern und Schalten von E-Lade-Infrastruktur, Stromspeichern und Wärmepumpen. Zugleich sind sie über das konkrete Lastgeschehen im Netz kaum im Bilde. Digimondo und Unitronic wollen hier Abhilfe schaffen.

Der Hamburger IT-Dienstleister Digimondo verfügt mit der IoT-Plattform „niotix“ über eine Software, die als zentrale Datendrehscheibe IoT-Daten restriktionsfrei verarbeitet, analysiert und visualisiert. Durch die Implementierung eines digitalen Zwillings lässt sich laut dem Unternehmen das volle Potenzial von IoT-Daten und Informationen aus anderen Quellen nutzen.

Eine Kundenbefragung von Digimondo im vergangenen Jahr hatte ergeben, dass ein Drittel der auf der Niotix-Plattform darstellbaren Anwendungsfälle im Bereich des Energie- und Infrastruktur-Monitorings liegen. Der höchste Reifegrad ist bei der Fernwärme anzutreffen. Der Bereich der Smart-City-Anwendungen ist mit 40 Prozent aller möglichen Use Cases noch stärker auf Niotix vertreten. Beispiele hierfür sind die intelligente Parkraum-Überwachung, die Füllstands-Überwachung von Abfallcontainern oder das Grünflächen-Monitoring.

Unitronic ist ein Distributor von Sensoren und IoT-Gateways aus Neuss (NRW), etwa für die Fernauslesung von Strom-, Gas- und Wasserzählern, die Überwachung von Gasdruckreglern oder für beliebige Smart-City-Anwendungen.

Zusammen wollen die Partner IoT-Komplettlösungen für eine maximale Transparenz in den Netzen bieten. Dabei haben sie auch Fernwärme-Netzbetreiber im Blick. Mit mehr Transparenz im Versorgungsnetz können diese, so das Versprechen von Digimondo und Unitronic, ihre Assets bestmöglich auslasten und die kommunale Wärmeplanung unterstützen. Sensoren in Trafostationen etwa sorgen dafür, dass Livedaten erhoben und technologieunabhängig an Niotix übermittelt werden. Im Internet der Dinge (IoT) lassen sich Geräte aller Art mit IP-Adressen steuern, überwachen und Messdaten übermitteln.
 // VON Davina Spohn
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LBD stellt Software für Wärmeplanung vor
Quelle: Enercity Jonas Gonell
E-World 2024. Die LBD-Beratungsgesellschaft hat eine All-in-one-Software für die kommunale Wärmeplanung entwickelt. Das Tool sei für die gesamte Prozesskette einsetzbar.
„Infra Wärme“ von der Berliner LBD-Beratungsgesellschaft ist ein cloudbasiertes Planungswerkzeug, das auf Grundlage von Infrastrukturdaten und unter Nutzung intelligenter Algorithmen die wesentlichen Elemente der Wärmeplanung für eine Stadt, Kommune oder ein Versorgungsgebiet in einem geodatenbasierten digitalen Zwilling abbildet, teilte LBD mit. Von der Datensammlung über die Darstellung bis hin zur Szenarienrechnung unterstütze die Software alle Belange einer gesetzeskonformen kommunalen Wärmeplanung.
 // VON Heidi Roider   MEHR...
„Infra Wärme“ von der Berliner LBD-Beratungsgesellschaft ist ein cloudbasiertes Planungswerkzeug, das auf Grundlage von Infrastrukturdaten und unter Nutzung intelligenter Algorithmen die wesentlichen Elemente der Wärmeplanung für eine Stadt, Kommune oder ein Versorgungsgebiet in einem geodatenbasierten digitalen Zwilling abbildet, teilte LBD mit. Von der Datensammlung über die Darstellung bis hin zur Szenarienrechnung unterstütze die Software alle Belange einer gesetzeskonformen kommunalen Wärmeplanung.

Den Vorteil sehen die Berater darin, dass die Anwender damit für die „gesamte Prozesskette inklusive Folgeprojekte wie Machbarkeitsstudien, Wärmenetzausbau und weiterführende Transformationsprojekte“ nur noch ein einziges digitales Werkzeug benötigten. Die Software ermögliche Darstellungen und Berechnungen in beliebiger Detailtiefe und Granularität. Gebäudescharfe Analysen seien ebenso möglich wie Quartiersansichten oder die Darstellung von Versorgungsgebieten eines Stadtwerks oder anderen Energieversorgers. Die Software wird auf der Leitmesse E-world vorgestellt, die am 20. Februar in Essen beginnt.

Die Unternehmensberatung LBD forciert seit einigen Jahren ihr Digitalgeschäft. Der Dienstleister hatte zuletzt im Mai 2023 angekündigt, IT-Lösungen als Software-as-a-Service (SaaS) in einem eigenen Geschäftsbereich entwickeln und betreiben zu wollen (wir berichteten). „LBD Digital“, so der Name, soll unabhängig vom Beratungsgeschäft Energieversorgern digitale Bausteine für die Transformation hin zu Klimaneutralität bereitstellen. Auch die All-in-one-Software für die kommuanle Wärmeplanung lasse sich unabhängig vom Beratungsangebot einsetzen, hieß es.
 // VON Heidi Roider
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Die Rolle der KWK ohne Erdgas
Quelle: Messe Essen GmbH / Armin Huber
E-World 2024. Es gibt zwar eine Kraftwerksstrategie, aber die KWK-Branche setzt auf eine zügige Novelle des Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetzes. 
Anders als noch im Entwurf von 2023 werden weder Biomasseanlagen noch KWK-Kraftwerke in der aktuellen Kraftwerksstrategie erwähnt. Zudem steht immer noch die Novellierung des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes an (KWKG), das im Jahr 2026 ausläuft. Es herrscht bei vielen im Moment daher Unklarheit darüber, wo die KWK ihren Platz im Energiesystem der Zukunft findet. Auf der Leitmesse E-world 2024 in Essen werden die Kraftwerksstrategie sowie die KWKG-Novelle daher wesentliche Themen auf dem Stand des Bundesverbands Kraft-Wärme-Kopplung (B.KWK) sein. 
 // VON Heidi Roider   MEHR...
Anders als noch im Entwurf von 2023 werden weder Biomasseanlagen noch KWK-Kraftwerke in der aktuellen Kraftwerksstrategie erwähnt. Zudem steht immer noch die Novellierung des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes an (KWKG), das im Jahr 2026 ausläuft. Es herrscht bei vielen im Moment daher Unklarheit darüber, wo die KWK ihren Platz im Energiesystem der Zukunft findet. Auf der Leitmesse E-world 2024 in Essen werden die Kraftwerksstrategie sowie die KWKG-Novelle daher wesentliche Themen auf dem Stand des Bundesverbands Kraft-Wärme-Kopplung (B.KWK) sein. 

Auch bei einem hohen Erneuerbaren-Anteil wird die Residuallast-Nachfrage bleiben. „Hier sehe ich in Zukunft den Platz der Kraft-Wärme-Kopplung“, sagt Daniel Schäfer, Vertriebsingenieur bei Zeppelin Power Systems. „Die Volatilität nimmt stetig zu. Die wachsende Stromnachfrage durch Wärmepumpen im Gebäudesektor und durch E-Mobilität im Verkehrssektor wird diese Entwicklung künftig noch verstärken“, ergänzt B.KWK-Präsident Claus-Heinrich Stahl. Umso wichtiger sei es, schnell regulierbare Leistung zu haben, um Energiespitzen decken zu können.

Erdgas ist keine Perspektive

Für Erdgas als Brennstoff für KWK-Kraftwerke sieht Stahl hingegen keine Perspektive. „Ob in Zukunft aber genügend erneuerbarer Brennstoff verfügbar sein wird, um KWK komplett auf erneuerbare Brennstoffe umzustellen, ist heute schwer zu sagen. Aktuell und mittelfristig überwiegt die Nachfrage das Angebot“, sagt Stahl. Ein Grund mehr, Brennstoffe wie Wasserstoff, Biomethan oder Biogas maximal effizient einzusetzen. „Im Gegensatz zu ungekoppelten Gasturbinen mit Wirkungsgraden von bis zu 40 Prozent nutzen KWK-Kraftwerke den eingesetzten Brennstoff hocheffizient bis zu 90 Prozent aus. Das verschafft der KWK sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile“, findet Stahl. 

Künftig werden KWK-Anlagen aber meist mit weiteren Technologien gekoppelt werden, wie Photovoltaik, Wärmespeichern oder Wärmepumpen. Diese Entwicklung sehen sowohl Schäfer als auch Stahl. „Wärmepumpe und KWK sind ein Dream Team“, so Schäfer. Er erklärt weiter: „Wärmepumpen sind bei sehr niedrigen Temperaturen weniger effizient und wirtschaftlich. Für diese Phasen ist KWK eine ideale Ergänzung. Die KWK-Anlage kann übernehmen, wenn der Strompreis sehr hoch ist.“ Die Anschaffungskosten für die Kombination seien zwar höher, aber rechneten sich mit der Zeit. 

Warum sich die KWK-Branche zurückhält

Mit Blick auf den aktuellen Markt ist laut Claus-Heinrich Stahl und Daniel Schäfer in der Branche eine gewisse Zurückhaltung zu beobachten. Den Grund dafür sehen die Experten unter anderem darin, dass die KWK im Gebäudeenergiegesetz (GEG) keine Rolle spielt, das im Januar in Kraft getreten ist.

Eine Chance für die KWK schlummere hingehen in der kommunalen Wärmeplanung, indem die KWK hier Nutzwärme für die allgemeine Wärmeversorgung liefern könnte.

Darüber hinaus sorge die aktuell noch unklare Perspektive des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes (KWKG) für Unsicherheit. Denn das KWKG, das die Einspeisung und Vergütung des Stroms aus KWK-Anlagen regelt, endet 2026 ohne verlässliche Zukunftsperspektive. B.KWK-Präsident Stahl erklärt: „Es muss Investitionssicherheit für KWK-Kraftwerke geschaffen werden. Gleiches gilt für Investitionen in Wasserstoff-Fähigkeit bei Neuanlagen und Umrüstung. Beides muss wirtschaftlich darstellbar sein und sachgerecht in einer Förderstruktur abgebildet werden, die über leistungsbezogene Vergütung funktioniert.“

Wichtig sei daher, dass die Verhandlungen für die Verlängerung und Anpassung des auslaufenden KWKG zügig voranschreiten. „Bei der Neugestaltung des KWKG müssen insbesondere die geförderten kürzeren Jahresvollbenutzungsstunden von KWK-Kraftwerken in den Fokus rücken. Diese werden sich künftig noch weiter reduzieren, um im erneuerbaren Energiesystem der Zukunft punktgenau dann Strom und Wärme zu liefern, wenn Wind und Sonne nicht verfügbar sind. Dazu benötigen wir ein neues KWKG-Fördersystem.“ Eine Novellierung des KWKG solle bis zur Sommerpause 2024 auf den Weg gebracht werden, so Stahl. 

KWKG: Rückenwind aus Europa

Großen Einfluss auf die Ausgestaltung einer KWKG-Novellierung dürfte ein kürzlich gesprochenes Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) haben. Dieser urteilte im Januar, dass die KWKG-Förderung keine staatliche Beihilfe darstellt. „Der Rechtsstreit der Bundesregierung und der EU-Kommission hat einen sehr positiven Ausgang für die Energiebranche genommen und ebnet der KWK ihren Weg ins Energiesystem der Zukunft“, erklärt Stahl. Beihilferechtliche Vorbehalte für eine Weiterentwicklung des KWKG seien nicht länger gegeben. 
 // VON Heidi Roider
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Energieausweise automatisch: Sensaru kooperiert mit Red Kilowatt
Quelle: Messe Essen GmbH / Armin Huber
E-World 2024. Das Start-up Sensaru arbeitet künftig mit dem mit EMS-Spezialisten Red Kilowatt zusammen. Ziel ist ein verbessertes Energiereporting.
Das Pforzheimer Start-up Sensaru hat ein selbst-montierbares sensorisches Messsystem für Heizungsanlagen entwickelt (wir berichteten). Die Zielgruppe sind Immobilienunternehmen. Nun ist das junge Unternehmen eine Partnerschaft mit dem Management-Spezialisten Red Kilowatt eingegangen. Die Firma hat die Systemlösung „ClimaCloud“ im Portfolio. 
 // VON Heidi Roider   MEHR...
Das Pforzheimer Start-up Sensaru hat ein selbst-montierbares sensorisches Messsystem für Heizungsanlagen entwickelt (wir berichteten). Die Zielgruppe sind Immobilienunternehmen. Nun ist das junge Unternehmen eine Partnerschaft mit dem Management-Spezialisten Red Kilowatt eingegangen. Die Firma hat die Systemlösung „ClimaCloud“ im Portfolio. 

Red Kilowatt ist ein mittelständisches Unternehmen aus dem Oldenburger Münsterland mit Sitz in Vechta. Es hat sich spezialisiert auf die Entwicklung, den Aufbau und den Betrieb von Energiemanagementsystemen (EMS) für Industrie- und Gewerbekunden. 

Unter Einbeziehung der Systemlösung Clima Cloud will Sensaru das Leistungsspektrum seiner Plattform erweitern, teilte das Unternehmen aus Anlass der Leitmesse E-world mit, die am 20. Februar in Essen beginnt. Dabei steht neben noch tieferen Messdaten-Analysen das automatisierte Erstellen von Energiereportings und Energieausweisen im Fokus der Kooperation. Im Rahmen dieser Partnerschaft erhalten Sensaru-Kunden Zugang zu einem automatisierten Energiereporting-Tool. 

Die Messdaten-Kompetenz beider Unternehmen wird softwareseitig integriert, so Sensaru weiter. Diese Integration ermöglicht es laut den Unternehmen, die Messdaten noch tiefer zu analysieren und zu interpretieren.

Sensaru lässt über sein Messsystem nicht nur schnell und kostengünstig Energieeinsparpotenziale erkennen, sondern ermöglicht mit dem Reporting-Tool auch, bestimmte Kennzahlen nachzuweisen, um den Anforderungen der EU-Taxonomie zu entsprechen. 
 // VON Heidi Roider
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Neues Bündnis für Ladeinfrastruktur
Quelle: Messe Essen GmbH / Armin Huber
E-World 2024. Das Energieunternehmen GP Joule und das Beratungsunternehmen für Ladeinfrastruktur, die Nonoxx Pro GmbH, arbeiten zusammen. GP Joule plant in dem Segment mit hoher Schlagzahl.
In einer Partnerschaft bündeln die GP Joule Connect GmbH und die Nonoxx pro GmbH ihre Kompetenzen. Die Zusammenarbeit richtet sich zunächst an Energieversorger, Stadtwerke und Kommunen in Schleswig-Holstein und Hamburg, um diese bei der Errichtung von E-Mobilitätsinfrastruktur zu unterstützen.
 // VON Stefan Sagmeister   MEHR...
In einer Partnerschaft bündeln die GP Joule Connect GmbH und die Nonoxx pro GmbH ihre Kompetenzen. Die Zusammenarbeit richtet sich zunächst an Energieversorger, Stadtwerke und Kommunen in Schleswig-Holstein und Hamburg, um diese bei der Errichtung von E-Mobilitätsinfrastruktur zu unterstützen.

GP Joule Connect aus dem nordfriesischen Reußenköge ist nach eigenen Angaben „einer der führenden Ladeinfrastruktur-Projektierer“. Nonoxx Pro (gesprochen „No NOx“ für „keine Stickoxide“) aus Neumünster (ebenfalls Schleswig-Holstein) berät Organisationen bei Planung, Errichtung und Betrieb von Ladesäulen. Es handelt sich um ein gemeinsamenes Unternehmen der Stadtwerke Neumünster und des örtlichen Leitungsbauers Pohl.

„Wir kombinieren das Know-how von GP Joule Connect im Bereich der Mobilitätslösungen mit der Abrechnungs- und Digital-Kompetenz von Nonoxx Pro“, heißt es vonseiten GP Joules. Durch die engen Kontakte in die Hardware-Branche könne GP Joule schnell liefern und umsetzen. Die Nonoxx bringe bei den Ladelösungen ihr Know-how in den Bereichen Vermarktung und Abrechnung ein. 

„Dies ermöglicht uns, gemeinsame Einkaufsvorteile zu realisieren, die wir auch für die geplanten 2.000 DC-Ladestationen in diesem Jahr nutzen werden“, heißt es weiter von GP Joule. Die Expertise von Nonoxx in der Abrechnung und Vermarktung von mehr als 500 Ladepunkten in Norddeutschland trage dazu bei, Fachwissen für das gemeinsame Wachstum einzubringen.

Wer mehr über die Zusammenarbeit wissen möchte, kann das auf der Energiemesse E-world in Essen tun. Vom 20. bis 22. Februar stellt GP Joule dort vor, wie erneuerbare Energien Industrie, Haushalte und Verkehr zuverlässig, kosteneffizient und nachhaltig versorgen können – „vom Strom aus Wind- und PV-Anlagen über die Umwandlung in grünen Wasserstoff und nachhaltige Wärme bis hin zur Nutzung der Energie in Betrieben oder im Bereich der E-Mobilität“, so die Eigendarstellung.
 // VON Stefan Sagmeister
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Was sonst noch wichtig ist
Quelle: Thyssenkrupp
Wasserstoff. Thyssen Krupp Steel sucht nach H2-Lieferanten
Deutschlands größter Stahlkonzern will von 2029 an für seine Stahlherstellung 143.000 Tonnen Wasserstoff einsetzen. Nun startet die Ausschreibung für die Wasserstoff-Versorgung.
Die Stahlsparte des Industriekonzerns Thyssen Krupp hat am 16. Februar den offiziellen Start der Ausschreibung für die Wasserstoffversorgung der ersten sogenannten Direktreduktionsanlage bekannt gegeben.
 // VON Davina Spohn   MEHR...
Die Stahlsparte des Industriekonzerns Thyssen Krupp hat am 16. Februar den offiziellen Start der Ausschreibung für die Wasserstoffversorgung der ersten sogenannten Direktreduktionsanlage bekannt gegeben.

Die Ausschreibung richtet sich den Angaben zufolge an alle potenziellen Wasserstoff-Lieferanten, die über Projekte zur Erzeugung von erneuerbarem grünem oder CO2-armem blauem Wasserstoff mit Liefermöglichkeiten nach Duisburg verfügen. Blauer Wasserstoff ist Wasserstoff, der durch die Dampfreformierung von Erdgas entsteht, bei dem das freigesetzte CO2 jedoch abgeschieden und eingelagert wird (Carbon Capture and Storage, CCS). 

Alle interessierten Lieferanten sollen mit Start der nun begonnenen ersten Ausschreibungsphase ein Informationspaket zum Vergabeverfahren bekommen. Der zügige Abschluss von verbindlichen Lieferverträgen sei das Ziel.

​Einsparung von 3,5 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr

Thyssen Krupp Steel plant den ersten Wasserstoff-Einsatz im Jahr 2028, der Hochlauf auf den Vollbetrieb mit Wasserstoff soll ein Jahr später erfolgen. Den Jahresbedarf an Wasserstoff beziffert das Unternehmen mit 143.000 Tonnen. Bis zu 3,5 Millionen Tonnen CO2 sollen damit jährlich eingespart werden. Zum Vergleich: Laut Umweltbundesamt (UBA) wurden 2022 in Deutschland rund 750 Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen. Bund und Land NRW fördern das Projekt, das bei Thyssenkrupp unter dem Namen „tkH2-Steel“ läuft, mit insgesamt 2 Milliarden Euro. 

„Wir setzen mit der Ausschreibung ein klares Signal für die Skalierung der europäischen Wasserstoff-Wirtschaft und der dazu notwendigen Infrastruktur“, erklärte Arnd Köfler zum Ausschreibungsstart. „Unseren Kunden geben wir mit diesem Schritt ein Plus an Planungssicherheit beim Bezug von klimafreundlichem, mit Wasserstoff produziertem Stahl und somit die Möglichkeit, den CO2-Fußabdruck ihrer eigenen Produktion deutlich zu verringern“, so der CTO bei Thyssen Krupp Steel weiter. 
 
 
Zur technischen Umsetzung

Das Unternehmen will einen klassischen Hochofen, der viel CO2 produziert, durch die Direktreduktionsanlage ersetzen (siehe Infokasten unten). Angeschlossen werden zwei sogenannte Einschmelzer. Der Stahl lässt sich, so Thyssen Krupp Steel weiter, nach dem Einschmelzungsprozess wie bisher in der Stahlhütte weiterverarbeiten. Die Anlage hat eine Produktionskapazität von 2,5 Millionen Tonnen direkt reduziertem Eisen pro Jahr. Der Vorbereitungen für den Bau laufen bereits. 

Die neue Direktreduktionsanlage will das Unternehmen 2027 fertiggestellt haben. Zunächst soll sie mit Erdgas laufen. Der so erzeugte Stahl wird laut dem Konzern auch als „grüner“ Stahl bezeichnet, da bei dieser neuartigen Herstellungsweise weniger CO2 anfällt als beim klassischen Verfahren. 

Den grünen Strom für die Duisburger Anlage wird der Energiekonzern RWE liefern, wie am 19. Februar bekannt wurde. Thyssen Krupp Steel und RWE haben hierzu ihre Unterschrift unter einen langfristigen Grünstrom-Liefervertrag gesetzt. Der Vertrag hat eine Laufzeit von zehn Jahren und sieht eine Liefermenge von etwa 110 Millionen kWh pro Jahr vor. Der Strom soll, so heißt es weiter, im RWE-Offshore-Windpark „Kaskasi“, 35 Kilometer vor der Küste Helgolands, erzeugt werden.
 

Die Direktreduktion in der Stahlherstellung

Das Direktreduktionsverfahren durch Wasserstoff ersetzt die Herstellung des Roheisens im Hochofen und spart so den Einsatz von hochpreisigem Koks ein. Bei der Direktreduktion wird Eisenerz zu stückigem und porösem Roheisen – dem sogenannten Eisenschwamm – reduziert. Dieser Verfahrensschritt geht dem Schmelzen in einem Schachtofen bei Temperaturen oberhalb von 1.000 Grad Celsius voraus. Wahlweise kommt ein Feststoffgemisch vorwiegend aus Kohle oder ein Wasserstoffgemisch zum Einsatz.

Im Vergleich zum Hochofen-Prozess entsteht bei der wasserstoffbasierten Direktreduktion kein klimaschädliches CO2. Jedoch stammt der benötigte Wasserstoff dafür bislang aus fossilem Erdgas (sogenannter grauer Wasserstoff) – mit entsprechender vorgelagerter Emission von CO2. Wird jedoch Wasserstoff eingesetzt, der mit Strom aus regenerativen Energiequellen erzeugt worden ist, lassen sich die CO2-Emissionen der Stahlproduktion um bis 95 Prozent senken.
 
 // VON Davina Spohn
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Einigung über Netto-Null-Industrie auf Botschafterebene
Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
Klimaschutz. Die EU-Botschafter haben am 16. Februar in Brüssel dem Trilog-Ergebnis zum Netto-Null-Industrie-Gesetz zugestimmt
Das Bundeswirtschaftsministerium informierte über die Trilog-Einigung zum Net Zero Industry Act, NZIA. Am 6. Februar hatten sich Vertreter der EU-Staaten und des Europäischen Parlaments auf das Gesetz verständigt. Erklärtes Ziel des NZIA ist es, in der EU sauberer zu produzieren. So will die Union bis 2030 mindestens 40 Prozent ihres jährlichen Bedarfs an sauberen Technologien selbst decken können.
 // VON Ali Ulucay   MEHR...
Das Bundeswirtschaftsministerium informierte über die Trilog-Einigung zum Net Zero Industry Act, NZIA. Am 6. Februar hatten sich Vertreter der EU-Staaten und des Europäischen Parlaments auf das Gesetz verständigt. Erklärtes Ziel des NZIA ist es, in der EU sauberer zu produzieren. So will die Union bis 2030 mindestens 40 Prozent ihres jährlichen Bedarfs an sauberen Technologien selbst decken können.

Vor allem soll der Produktionshochlauf für die Energiewende in Schlüsseltechnologien wie der Solar- und Windindustrie, Batterieherstellung und Wärmepumpen in der EU beschleunigt werden. „Europa stärkt die Transformationstechnologien und deren Produktion in der EU und damit den Investitionsstandort, die Resilienz und den Klimaschutz“, erklärte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne).
 
Mit dem Gesetz werden Technologien gefördert, die wesentlich zum CO2-Abbau beitragen können. Auch energieintensive Industrien wie die Stahl-, Chemie- oder Zementbranche, die Komponenten für Netto-Null-Technologien herstellen und in die Dekarbonisierung investieren, können gefördert werden. EU-Rat und -Parlament einigten sich darauf, dass EU-weit Genehmigungsverfahren für Produktionskapazitäten von mehr als 1.000 MW beschleunigt und vereinheitlicht werden.
 
Darüber hinaus sollen Kompetenzzentren (Net Zero Acceleration Valleys) geschaffen werden, um mehrere Unternehmen mit einer bestimmten Technologie konzentriert an einem Standort ansiedeln zu können und entsprechend Genehmigungsverfahren zu verschlanken. „Dazu schaffen wir auch Gebiete, in denen eine erleichterte und beschleunigte Ansiedlung dieser Produktion möglich ist“, erklärte Minister Habeck. Der Net Zero Industry Act muss abschließend noch formal durch das EU-Parlament und den EU-Ministerrat der Mitgliedstaaten angenommen werden.
 // VON Ali Ulucay
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EU-Kommission winkt Klimaschutzverträge durch
Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
Klimaschutz. Brüssel hat das deutsche Instrument der „Klimaschutzverträge“ genehmigt. Das sind Ausschreibungen von bis zu 4 Milliarden Euro Subventionen, um Industriesparten zu dekarbonisieren.
Das Bundeswirtschaftsministerium kündigt an, nun nach der Freigabe der Klimaschutzverträge durch Brüssel den ersten Förderaufruf zu starten. Mit den Klimaschutzverträgen könnten Unternehmen in Deutschland die Kosten der Transformation besser kompensieren und absichern sowie auf eine kohlenstofffreie Wirtschaftsweise umstellen. Bereits bei den Vorbereitungen im letzten Jahr habe es dafür eine große Resonanz der Wirtschaft gegeben. „Jetzt eröffnen sich ganz neue Entwicklungs- und Innovationsmöglichkeiten - vor allem für Branchen mit hohem Energieverbrauch“, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne).
 // VON Eva-Maria Vochazer und dpa   MEHR...
Das Bundeswirtschaftsministerium kündigt an, nun nach der Freigabe der Klimaschutzverträge durch Brüssel den ersten Förderaufruf zu starten. Mit den Klimaschutzverträgen könnten Unternehmen in Deutschland die Kosten der Transformation besser kompensieren und absichern sowie auf eine kohlenstofffreie Wirtschaftsweise umstellen. Bereits bei den Vorbereitungen im letzten Jahr habe es dafür eine große Resonanz der Wirtschaft gegeben. „Jetzt eröffnen sich ganz neue Entwicklungs- und Innovationsmöglichkeiten - vor allem für Branchen mit hohem Energieverbrauch“, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne).

Energieintensive Unternehmen könnten jetzt neue Technologien einsetzen und auf klimafreundliche Energien umstellen. Damit erhielten sie national wie international eine wegweisende Rolle auf dem Weg zur Klimaneutralität. Das neue Verfahren sorge für nachhaltige Wertschöpfung mit wegweisenden, klimafreundlichen Technologien und für zukunftsfähige Arbeitsplätze in Deutschland. Auch der Aufbau der Wasserstoff-Infrastruktur werde damit besser vorangetrieben.

Klimaschutzverträge sollen laut den Angaben moderne, klimafreundliche Produktionsverfahren in den energieintensiven Industriebranchen anstoßen, zum Beispiel in der Papier-, Glas-, Stahl- und Chemieindustrie. Dafür glichen Klimaschutzverträge dort, wo klimafreundliche Produktionsverfahren gegenwärtig noch nicht konkurrenzfähig betrieben werden können, die Mehrkosten im Vergleich zu konventionellen Verfahren aus - für eine Laufzeit von 15 Jahren. Dadurch würden unmittelbar große Mengen an Treibhausgasen vermieden. Insgesamt sollten über die Laufzeit des Förderprogramms bis 2045 Emissionen von 350 Millionen Tonnen CO2 reduziert werden.

Vor allem sollten die Klimaschutzverträge die dringend notwendige Markttransformation anstoßen: Sie setzten einen Anreiz, dass die erforderlichen neuen Technologien und dafür notwendige Infrastrukturen schon jetzt in Deutschland entwickelt und gebaut würden, etwa Produktionsanlagen und Pipelines für Wasserstoff. Auch das Know-how in der Finanzierung, beim Bau und dem Betrieb klimafreundlicher Anlagen sowie Märkte für klimafreundliche Endprodukte, also grüne Leitmärkte, würden damit entwickelt.

Die Klimaschutzverträge sollen ein Volumen von 4 Milliarden Euro haben. Ein Teil davon kommt aus einem EU-Topf. Zielgruppe sind Unternehmen, die dem EU-Emissionshandel unterliegen, bei dem Akteure Rechte zum Ausstoß von Treibhausgasen (EUA) nachweisen müssen - also Betriebe etwa aus der Chemie-, Metall-, Glas- oder Papierindustrie, teilte die Brüsseler Behörde mit. 

Um Geld zu erhalten, müssen sich Unternehmen bei einer Ausschreibung bewerben. Zuschläge für Klimaschutzverträge sollen für 15 Jahre erteilt werden. Dabei hilft der Staat Unternehmen, die anfangs hohen Extrakosten der Umstellung auf klimafreundlichere Technologien zu schultern, erhält aber Geld zurück, wenn diese sich später rechnen. Die tatsächlichen Kosten für den Staat könnten deshalb nach Angaben der EU-Kommission deutlich unterhalb der 4 Milliarden Euro liegen.
 // VON Eva-Maria Vochazer und dpa
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Schwerpunkte: Energiehandel, Finanzierung, Consulting
Fritz Wilhelm (stellvertretender Chefredakteur, Büro Frankfurt)
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Davina Spohn (Büro Herrsching)
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Schwerpunkte: Erdgas, Biogas, Stadtwerke
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Schwerpunkte: KWK, Geothermie
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Schwerpunkte: Energiepolitik, Regulierung
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