Mittwoch, 11. Oktober 2023
DAS WICHTIGSTE DER WOCHE AUS DER E&M-REDAKTION
Cyberrisiken richtig einschätzen
Schludrige Abwehr von Cyberrisiken kann auch kleine Anlagenbetreiber ihre Existenz kosten, inklusive des Privatvermögens. Dies haben Experten auf einem Anwenderforum Kleinwasserkraft betont. Auf dem Forum wurde deutlich, dass das Schadensrisiko vielfältig und unbegrenzt ist, dass teilweise auch Wartungsfirmen bei der Abwehr schludrig vorgehen und dass die Haftung der Verantwortlichen in schon absehbaren Gesetzesänderungen eher zunehmen wird. Aber was tun? Auch dazu hatten sie Beispiele und Lösungen mit im Gepäck.
 // VON Heidi Roider   MEHR...
Schludrige Abwehr von Cyberrisiken kann auch kleine Anlagenbetreiber ihre Existenz kosten, inklusive des Privatvermögens. Dies haben Experten auf einem Anwenderforum Kleinwasserkraft betont. Auf dem Forum wurde deutlich, dass das Schadensrisiko vielfältig und unbegrenzt ist, dass teilweise auch Wartungsfirmen bei der Abwehr schludrig vorgehen und dass die Haftung der Verantwortlichen in schon absehbaren Gesetzesänderungen eher zunehmen wird. Aber was tun? Auch dazu hatten sie Beispiele und Lösungen mit im Gepäck.

Außerdem haben die Übertragungsnetzbetreiber die vorläufigen Netzentgelte für 2024 veröffentlicht. Diese steigen dank eines staatlichen Zuschusses nur um rund 2 Prozent.

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 // VON Heidi Roider
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Die Highlights der Woche
Quelle: Pixabay / DrSJS
IT. So wird auch ein kleiner Generator zum Cyberrisiko
Schludrige Abwehr von Cyberrisiken kann auch kleine Anlagenbetreiber ihre Existenz kosten, inklusive des Privatvermögens. Hier Beispiele und Lösungen vom Anwenderforum Kleinwasserkraft.
Auch ein Kleinwasserkraftwerks-Betreiber kann zum ständigen Opfer von Cyberkriminellen werden, anfangs sogar, ohne es zu bemerken. Auf dem Anwenderforum Kleinwasserkraft in Rosenheim wurde vergangene Woche deutlich, dass das Schadensrisiko vielfältig und unbegrenzt ist, dass teilweise auch Wartungsfirmen bei der Abwehr schludrig vorgehen und dass die Haftung der Verantwortlichen in schon absehbaren Gesetzesänderungen eher zunehmen wird.
 // VON Georg Eble   MEHR...
Auch ein Kleinwasserkraftwerks-Betreiber kann zum ständigen Opfer von Cyberkriminellen werden, anfangs sogar, ohne es zu bemerken. Auf dem Anwenderforum Kleinwasserkraft in Rosenheim wurde vergangene Woche deutlich, dass das Schadensrisiko vielfältig und unbegrenzt ist, dass teilweise auch Wartungsfirmen bei der Abwehr schludrig vorgehen und dass die Haftung der Verantwortlichen in schon absehbaren Gesetzesänderungen eher zunehmen wird.

Gefährdet sind alle Anlagen und Server, die am Internet der Dinge (IoT) teilnehmen, die sich also, basierend auf IP-Adressen, mit anderen IP-Adressen verbinden − und das ohne VPN-Tunnel und aktuelle Firewall sowie bei "unsachgemäß" breiter Freigabe von Ports, berichtete Stephan Brunner, Softwareentwickler bei FEE Industrieautomation aus dem bayerischen Neunburg vorm Wald.

Für die Entdeckung solch offener Scheunentore gebe es, so Brunner, im Internet spezialisierte IoT-Suchmaschinen wie shodan.io und zuhauf laienverständliche Anleitungen, wie Kriminelle auf die Bedienoberflächen selbst von SPS-Anlagensteuerungen kommen und das Kommando übernehmen können. Dabei, so Nikolaus Dürk, Chef von X-Net aus dem österreichischen Linz, wüssten die Eindringlinge gar nicht, was sie überhaupt erwischten, also dass es sich beispielsweise um den Generator eines Kleinwasserkraftwerks handelt.
 
Stephan Brunner, Softwareentwickler bei FEE Industrieautomation, sprach auf dem Anwenderforum Kleinwasserkraft 2023
Quelle: E&M / Georg Eble

Stephan Brunner will über Suchmaschinen nach eigenem Bekunden schon völlig ungeschützte Generatoren mit 170 kW oder 750 kW und eine 100-kW-Gasturbine entdeckt haben. Er und Dürk berichteten von Schadensbildern, die vom Missbrauch als Spam- oder Kinderporno-Verteiler über die Zerstörung der Anlage reichten, indem die Cyberkriminellen zum falschen Punkt den SPS-Leistungsschalter steuern - bis hin zur Erpressung, nachdem wichtige Systemdaten für den Betreiber unzugänglich verschlüsselt wurden.

Die Liste der Versäumnisse durch Anlagenbetreiber und Wartungsunternehmen ist dabei lang und auch nicht unbedingt neu. Beispiele und Lösungen:
  • Eine Wartungsfirma für Wasserkraftanlagen war laut Brunner "zu faul", vor die SPS-Steuerung einen VPN-Tunnel zu legen, die SPS war vom Internet aus ansteuerbar und wurde als Spam-Bot missbraucht. Soweit eine Anlage zur Kritischen Infrastruktur (Kritis) gehört, fordert das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnk (BSI) sogar einen "sicheren Kommunikationskanal" wie eben ein Virtual Private Network. 
  • Standardpasswörter seien rasch zu knacken, auch zum Beispiel "wkwmusterstadt2023". Brunners Empfehlung: immer (!) die empfohlenen zufällig generierten Passwörter verwenden. In der Kritis sei dies sogar Pflicht.
  • Die Firmware wird nur einmal nach Inbetriebnahme aktualisiert. Brunner empfiehlt mindestens jährliche und anlassbezogene Prüfungen und Updates
  • Die Firewalls auf den Routern (etwa Fritzboxen) seien oftmals der einzige Schutz, bei beidem fehlten aber oft die Dokumentation und die Aktualisierungen. Die interne Kommunikation zwischen den Komponenten sei dagegen häufig ungeschützt. Nikolaus Dürk von X-Net will sogar jahrzehntealte Rechner vorgefunden haben, die noch auf dem Dos-Betriebssystem von Microsoft liefen.
 

"Gehen Sie davon aus: Sie werden einmal gehackt"

Nikolaus Dürk machte darauf aufmerksam, dass eine ungewollte Datenverschlüsselung durch Cybererpresser oder ein Missbrauch als Spam Bot auch schleichend geschehe, indem etwa nur ein Drittel der Daten verschlüsselt wird und dann Downloads ungewöhnlich lange dauern oder die IoT-Steuerung langsamer wird, weil ein Teil der Bandbreite von den Spammern belegt wurde.
 
Nikolaus Dürk (X-Net) bei seinem Vortrag
Quelle: E&M / Georg Eble

100-prozentige Sicherheit gebe es aber in dem IT-Wettlauf mit Hackern ohnehin nicht mehr. "Gehen Sie davon aus: Sie werden einmal gehackt, verschlüsselt oder fangen sich einen Trojaner ein." Dagegen sei nur ein Kraut gewachsen: doppelte Backups.

Ein Informationssicherheits-Managementsystem (ISMS) gemäß BSI-Sicherheitskatalog, das Kritis-Unternehmen brauchen, kostet zwischen 20.000 und 30.000 Euro, berichtete Stefan Krempl, Vorstand der Süd IT, einer Kooperation aus acht kleinen Mittelständlern. Es kämen schon bei Kleinunternehmen zwei bis drei Beratungsstunden im Erstgespräch und grob 100 Stunden im weiteren Verlauf zusammen.

Die Kosten ließen sich aber im Rahmen halten, wenn das Unternehmen die drei Stunden Arbeit, die eine Beraterstunde auslöst, intern verteilt, statt sie ebenfalls an die Berater auszulagern. Laut Krempl werden in einem ISMS die Risiken gezielt behandelt. "Man muss nicht alles machen, das geht nämlich ins Geld", sagte der Süd-IT-Vorstand.

Ein Verstoß gegen "anerkannte Regeln der Technik", wie sie unter anderem die BSI-Regeln darstellen, werde allerdings von Cyberversicherungen als "grobe" Fahrlässigkeit gegen Geschäftsführer-Pflichten ausgelegt. Dann zahlten sie nichts.

Neue Anforderungen für kleinere Unternehmen

Die Zahl der Unternehmen, die Systeme gegen Hackerangriffe nachweisen müssen, dürfte sich nach seinen Angaben verbreitern. Denn die EU-Richtlinien-Novelle zu Netz- und Informationssystemen (NIS 2), die noch ins deutsche Recht umgesetzt werden muss, bezieht auch Kleinunternehmen bis zu 50 Mitarbeitern und 10 Millionen Euro Jahresumsatz ein. Es existiere dazu ein zweiter Referentenentwurf aus der Bundesregierung..
 // VON Georg Eble
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Leichter Anstieg bei Übertragungs-Netzentgelten
Quelle: Fotolia / galaxy67
Strom. Die Übertragungsnetzbetreiber haben die vorläufigen Netzentgelte für 2024 veröffentlicht. Diese steigen dank eines staatlichen Zuschusses nur um rund 2 Prozent auf 3,19 Ct/kWh an.
Für das kommende Jahr haben die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) am 5. Oktober bundeseinheitliche Übertragungs-Netzentgelte veröffentlicht. Amprion, 50 Hertz, Tennet und Transnet BW begrüßten dabei, dass die Übertragungs-Netzentgelte mit einem Zuschuss der Bundesregierung in Höhe von 5,5 Milliarden Euro nahezu konstant gehalten werden sollen.
 // VON Susanne Harmsen   MEHR...
Für das kommende Jahr haben die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) am 5. Oktober bundeseinheitliche Übertragungs-Netzentgelte veröffentlicht. Amprion, 50 Hertz, Tennet und Transnet BW begrüßten dabei, dass die Übertragungs-Netzentgelte mit einem Zuschuss der Bundesregierung in Höhe von 5,5 Milliarden Euro nahezu konstant gehalten werden sollen.

Auf dieser Basis liegen die vorläufigen durchschnittlichen Übertragungs-Netzentgelte im nächsten Jahr bei 3,19 Ct/kWh. Das entspreche einer Steigerung um rund 2 Prozent gegenüber aktuell 3,12 Ct/kWh, hieß es von Seiten der ÜNB.
 
Die Berechnung der bundeseinheitlichen Übertragungs-Netzentgelte ergebe sich aus der Prognose der Kostenbasis (Erlösobergrenze / EOG) und den voraussichtlichen Absatzmengen für das Jahr 2024. Für das Jahr 2024 sehen die ÜNB bei der EOG zwar im Vergleich zum Jahr 2023 gesunkene Kosten, diese lägen jedoch weiterhin auf einem hohen Niveau. Die Hauptursache dafür sei das anhaltend hohe Preisniveau auf den Brennstoff- und Strommärkten. Dieses wirke sich vor allem auf die Kosten für Redispatch (kurzfristige Eingriffe in die Kraftwerks-Fahrweise), Netzreserve und die Vorhaltung von Regelleistung sowie für die Beschaffung von Verlustenergie aus.

Zuschussbewilligung steht noch aus

Derzeit fehlt noch die gesetzliche Grundlage für den staatlichen Zuschuss, erinnern die ÜNB. Daher stehen die vorläufigen Übertragungs-Netzentgelte unter dem Vorbehalt, dass diese bis zum 6. Dezember 2023 vorliegt. „Sollte am 06.12.2023 die gesetzliche Grundlage für die anteilige Deckung der Übertragungsnetzkosten fehlen, werden sich die endgültigen bundeseinheitlichen ÜNB-Netzentgelte für 2024 entsprechend erhöhen“, schreiben die ÜNB abschließend.

Nach Angaben einer Amprion-Sprecherin hatte die Bundesregierung auch für das laufende Jahr zur Stabilisierung der Netzentgelte einen Zuschuss von knapp 12,9 Milliarden Euro bewilligt. Davon seien bislang aber nur knapp 3,8 Milliarden Euro in Anspruch genommen worden. Eine Sprecherin von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sagte, die Bundesregierung habe sich darauf verständigt, den Anstieg der Netzentgelte im kommenden Jahr zu dämpfen.

Der Zuschuss zur anteiligen Finanzierung der Übertragungsnetz-Kosten in Höhe von 5,5 Milliarden Euro werde aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) gewährt. Aus diesem Fonds des Bundes werden zum Beispiel auch die staatlichen Energiepreisbremsen finanziert.

​ÜNB-Entgelte fließen in VNB-Entgelte ein

Die Entgelte für die Übertragungsnetze bilden zusammen mit den regional unterschiedlichen Gebühren für die Verteilnetze einen einzigen Kostenblock "Netzentgelte" auf der Stromrechnung der Endkunden. Die Verteilnetzbetreiber müssen ihre vorläufigen Netzentgelte bis zum 15. Oktober veröffentlichen und dabei die Übertragungs-Netzentgelte sowie - je nach Spannungsebene - eventuell Netzentgelte vorgelagerter VNB einrechnen.

Die gesamten Netzentgelte einschließlich Messung und Messstellenbetrieb machen laut jüngster Strompreisanalyse des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) gut ein Fünftel des Strom-Gesamtpreises in der Niederspannung aus.
 // VON Susanne Harmsen
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Wallboxbesitzer offen für bidirektionales Laden
Quelle: E&M / Jonas Rosenberger
Elektrofahrzeuge. Eine Umfrage der Beratungsfirma U-Scale stellte fest, dass Elektromobilisten mit Eigenheim vielfach auch eine PV-Anlage auf dem Dach haben und bereit zum bidirektionalen Laden sind.
Enorme Chancen für etablierte und neue Marktteilnehmer sieht das Beratungsunternehmen U-Scale durch die Elektromobilität. So würde eine große Mehrheit von 89 Prozent der Elektroautofahrerinnen und -fahrer, die zu Hause laden, auch mindestens eine Wallbox besitzen. Bei 63 Prozent davon sei die Wallbox bereits smart und könne passend zum Stromangebot gesteuert werden. Nur jeder Zehnte lädt demnach an einer 220V-Steckdose.
 // VON Susanne Harmsen   MEHR...
Enorme Chancen für etablierte und neue Marktteilnehmer sieht das Beratungsunternehmen U-Scale durch die Elektromobilität. So würde eine große Mehrheit von 89 Prozent der Elektroautofahrerinnen und -fahrer, die zu Hause laden, auch mindestens eine Wallbox besitzen. Bei 63 Prozent davon sei die Wallbox bereits smart und könne passend zum Stromangebot gesteuert werden. Nur jeder Zehnte lädt demnach an einer 220V-Steckdose.

Die Umfrage fand von Mai bis Juli 2023 unter 2.500 Befragten statt, die ein E-Auto gekauft haben und in der D-A-CH Region leben. 1.500 von ihnen besaßen ein Eigenheim beziehungsweise die Möglichkeit, zu Hause zu laden. Letztere haben auch ein großes Interesse am PV-Überschuss-Laden, also der Möglichkeit, ein Elektrofahrzeug mit Strom vom eigenen Hausdach aufzuladen. Ein Viertel plant die Installation einer PV-Anlage. Damit steige aber die Komplexität bei der ohnehin schwierigen Suche nach der passenden Ladelösung.

Daher hätten Anbieter, die spezielle Lösungen im Portfolio haben, gute Chancen, so U-Scale. So hätten gut 40 Prozent der Befragten mit der Wallbox auch den Stromanbieter oder den Tarif gewechselt oder planten dies. Dabei dominiere der Wechsel zu Ökostrom und variablen Tarifen.
 

63 Prozent der zu Hause Ladenden berichtet von Problemen bei der Suche nach der passenden Ladetechnik, nur 42 Prozent fanden dies einfach. Die Hälfte wünscht sich bidirektionales Laden, bei dem die Autobatterie auch als Stromspeicher für Überschussstrom genutzt werden kann.
 
Bei Stromanbieterwechsel für E-Mobilität gewinnen Spezialanbieter -
Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken
Quelle: U-Scale

Die Umfrage von U-Scale zum privaten Laden steht als PDF zum Download bereit.
 // VON Susanne Harmsen
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Habeck besucht künftigen Kavernenspeicher
Quelle: Shutterstock / Shawn Hempel
Wasserstoff. In Hemmingstedt (Kreis Dithmarschen) besichtigte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck das Projekt Hystore. Hier soll Wasserstoff erzeugt und in Salzkavernen gespeichert werden.
Beba Energie, GP Joule und Salt Power präsentierten am 9. Oktober dem Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) ihr Projekt „hy.store“. In Hemmingstedt (Kreis Dithmarschen) planen die drei Partner den Aufbau eines integrierten Energiesystems zur Produktion und Speicherung von Wasserstoff. „Investitionen in Wasserstoff sind Investitionen in Klimaschutz, qualifizierte Arbeitsplätze und Energieversorgungssicherheit“, sagte Habeck.
 // VON Susanne Harmsen   MEHR...
Beba Energie, GP Joule und Salt Power präsentierten am 9. Oktober dem Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) ihr Projekt „hy.store“. In Hemmingstedt (Kreis Dithmarschen) planen die drei Partner den Aufbau eines integrierten Energiesystems zur Produktion und Speicherung von Wasserstoff. „Investitionen in Wasserstoff sind Investitionen in Klimaschutz, qualifizierte Arbeitsplätze und Energieversorgungssicherheit“, sagte Habeck.

In dem Projekt Hystore ist in einem ersten Schritt die sogenannte Aussolung (das Ausspülen) von Salzkavernen vorgesehen. Dabei werde in einem innovativen Verfahren des dänischen Projektpartners Salt Power aus der hierbei erzeugten Salzlauge Strom gewonnen. In den so entstehenden Kavernen soll grüner Wasserstoff aus erneuerbarem Strom gespeichert werden.

Versorgungssicherheit auch bei Dunkelflaute

Der Wasserstoff soll in Elektrolyseuren vor Ort aus regional anfallenden Überschussstrommengen von Erneuerbare-Energien-Anlagen hergestellt werden. Dies entlaste die Stromnetze und fördere den Zubau von Wind- und Solaranlagen. Damit leiste das Projekt einen maßgeblichen Beitrag zur Reduktion von Redispatchkosten und zur Senkung der Stromnebenkosten. Habeck lobte: „Das Projekt weist den technischen Fortschritt und das innovative Unternehmertum auf, die wir als Beitrag zur Energiewende benötigen.“

Mit der beschlossenen Wasserstoffstrategie 2023 ermögliche die Bundesregierung diese Investitionen, indem sie eine verlässliche Grundlage und klare Ziele bekämen, sagte der Minister. Der erzeugte Wasserstoff lasse sich für Anwendungen in der Sektorkopplung, zur Einspeisung in das Wasserstoffkernnetz sowie in Verbindung mit möglichen Sprinterkraftwerken als strategische Energiereserve nutzen.
 

„Zusammen mit weiteren regionalen und überregionalen Partnern sind wir fest entschlossen, hy.store als zentralen Baustein der Energiewende umzusetzen“, sagte Bernd Bartels, Gründer und Geschäftsführer der Beba Energie. Er hatte sich schon 2006 die Bergamtliche Konzession für Energiespeicher in Form von Wasserstoff in "einem der besten Salzstöcke in Europa" in Heide-Hemmingstedt und Lieth gesichert.
 
v.li.: Bundesminister Robert Habeck mit Ove Petersen, CEO und Mitgründer von GP Joule, und Bernd Bartels, Gründer und Geschäftsführer von Be Ba Energie. Quelle: GP Joule

Drei Partner vereinen Expertise

Das Projektkonsortium bündele große Expertise in den Bereichen Erneuerbare Energie, in der Wasserstoffwirtschaft sowie im Kavernenbau. Beba Energie habe bereits umfassende Analysen der Kavernen am Standort durchgeführt. Es will fünf Kavernen bereitstellen und sich um die Planung und Koordinierung der Aussolung und vorbereitenden Maßnahmen für die Nutzung der Kavernen kümmern. Salt Power bringe seine Technologie, Ausrüstung, Dienstleistungen und Know-how für die Gewinnung sauberer Energie ein. Diese beruht auf der Osmose mit hochkonzentriertem Salzwasser zur Stromerzeugung.

GP Joule hat als Energieversorger große Erfahrung in der Planung, im Bau und Betrieb integrierter Energie- und Wasserstoffsysteme und werde sich der Gesamtkoordination des Projekts sowie der Finanzierung widmen. Lars Storm Pedersen, CEO von Salt Power sagte: „Die Kompetenzen der drei Partner ergänzen sich optimal“.

Ove Petersen, CEO und Mitgründer von GP Joule ergänzte: „So gelingt es, auch die Erzeugungsspitzen der Wind- und Solarkraftanlagen zu nutzen und die Energie in alle Sektoren – Wärme, Mobilität und Industrie – zu bringen.“ Das verhindere Abschaltungen von Erneuerbare-Energie-Anlagen und schaffe Versorgungssicherheit für Haushalte und Industrie zu allen Tages- und Nachtzeiten.
 // VON Susanne Harmsen
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Zulassungszahlen von E-Autos brechen ein
Quelle: E&M / Jonas Rosenberger
Elektrofahrzeuge. Nach dem Auslaufen der staatlichen Förderung für gewerbliche Elektroautos ist die Zahl der neu zugelassenen Batteriefahrzeuge (BEV) im September deutlich zurückgegangen.
31.714 Elektroautos kamen im vergangenen Monat neu auf die Straße, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am 5. Oktober mitteilte. Das waren demnach fast 29 Prozent weniger als im September des Vorjahres. Ihr Anteil an allen Neuzulassungen lag bei rund 14 Prozent - fast sechs Punkte weniger als im Vorjahr. Im vergangenen August war sogar rund jedes dritte neu zugelassene Auto ein Elektro-Pkw gewesen.
 // VON dpa   MEHR...
31.714 Elektroautos kamen im vergangenen Monat neu auf die Straße, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am 5. Oktober mitteilte. Das waren demnach fast 29 Prozent weniger als im September des Vorjahres. Ihr Anteil an allen Neuzulassungen lag bei rund 14 Prozent - fast sechs Punkte weniger als im Vorjahr. Im vergangenen August war sogar rund jedes dritte neu zugelassene Auto ein Elektro-Pkw gewesen.

Fachleute hatten den Rückgang erwartet. "Gewerbetreibende hatten im August geplante Käufe von Elektroautos in großem Stil vorgezogen, um noch von staatlichen Subventionen profitieren zu können", teilte der Mobilitätsexperte der Beratungsgesellschaft EY, Constantin Gall, am 5. Oktober mit. "Diese Käufe fehlen nun natürlich."

Der schwache Absatz bei Elektrofahrzeugen macht sich auch insgesamt bei den Neuzulassungen bemerkbar: Über alle Segmente hinweg wurden im September dem KBA zufolge 224.502 Pkw neu zugelassen. Das waren fast genauso viele wie im September des Vorjahres. In den vergangenen Monaten war die Zahl der Neuzulassungen noch deutlich gestiegen, auch wenn sie vom Vorkrisen-Niveau weiterhin ein gutes Stück entfernt war. 

"Der Markt lebt weiterhin vor allem vom Abbau des hohen Auftragsbestands", teilte der Präsident des Verbands der Internationalen Kraftfahrzeughersteller, Reinhard Zirpel, mit. "Daher bereiten uns die anhaltend niedrigen Auftragseingänge zunehmend Sorgen."
 // VON dpa
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News aus dem Marktplatz Energie
Bild: co2ncept plus
Klimaschutz & Emissionshandel
Termin der Firma co2ncept plus
Klimaberichterstattung - von der Kür zur Pflicht Teil II: Interner CO2-Preis, Carbon Removal-Strategie und BVCM
07.11.2023 bis 07.11.2023, Online-Seminar
Fragen zu diesem Termin? Kontakt: 
Mehr Informationen:  

10:00 bis 13.00 Uhr

 // VON co2ncept plus   MEHR...

10:00 bis 13.00 Uhr

Tipps für ausgewählte To Dos des neuen europäischen Klimaberichtsstandards ESRS E 1 mit Dr. Thomas Schmotz (DRSC), Timo Ernst (sustainable AG), Sid Petersen und Wolfgang Brückner (FirstClimate) sowie Joe Beeg (FutureCamp)

Informationen zur Veranstaltung

Wir laden Sie herzlich zum „zweiten Teil“ unseres Online-Seminars „Klimaberichterstattung – von der Kür zur Pflicht“ ein. Ziel der Veranstaltung ist, Ihnen konkrete Tipps für ausgewählte „To Dos“ des neuen europäischen Berichtsstandards „ESRS E1“ an die Hand zu geben. Dieser konkretisiert, welche klimabezogenen Informationen Unternehmen gemäß der EU-CSR-Richtlinie (CSRD) künftig offenlegen müssen.

Unsere Veranstaltung vermittelt Ihnen praktische Empfehlungen für die Implementierung eines internen CO2-Preises sowie die Ausarbeitung von Strategien für Carbon Removals. Ferner diskutieren wir über „Beyond Value Chain Mitigation (BVCM)“, d. h. das Klimaengagement außerhalb der eigenen Wertschöpfungskette. Des Weiteren geben wir einen Ausblick auf das „Set 2“ der europäischen Berichtsstandards.

Programm und Referenten

TOP 1: EU-Vorgaben zur Klimaberichterstattung: Ausblick auf Set 2 der ESRS
Dr. Thomas Schmotz, Technical Director, 
DRSC – Deutsches Rechnungslegungs Standards Committee e.V., Berlin 

TOP 2: To Do „Interner CO2-Preis“ – Klimamanagement-Tool erfolgreich umsetzen 
Timo Ernst, Senior Berater, 
sustainable AG, München

TOP 3: To Do „Carbon Removal Strategie“ – CO2-Entnahme und Speicherung zur Neutralisierung von Emissionen
Sid Petersen und Wolfgang Brückner, Geschäftsführer, 
FirstClimate Solutions GmbH, Bad Vilbel

TOP 4: To Do „Beyond Value Chain Mitigation (BVCM)“ – Praktische Tipps für Klimaschutzinvestitionen außerhalb der Wertschöpfungskette
Joe Beeg, Head of Carbon Footprinting Services, 
FutureCamp, München

Das ausführliche Programm finden Sie >> hier

Zentrale Fragestellungen

•    Welche Standards soll das Set 2 der European Sustainability Reporting Standards (ESRS) umfassen? Welche Standards sollen bis wann verabschiedet werden? Welche Standards liegen bereits im Entwurf vor?
•    Welche klimabezogenen Berichtsanforderungen wird das Set 2 bringen? Was werden die Sektorstandards vorsehen? Worauf müssen sich KMU einstellen?
•    Was sind Ziele und Nutzen eines internen CO2-Preises? Welche Typen von internen CO2-Preisen gibt es? Was gilt es bei der Festsetzung von Höhe und Abdeckungsgrad des CO2-Preises zu beachten?
•    Welche Rolle spielen Carbon Removals für betriebliche Net-Zero-Strategien? Welchen Typen und Technologien für CO2-Entnahmen gibt es? Was sind Beispiele für Carbon Removal-Projekte im eigenen Betrieb und der Wertschöpfungskette? Wie kann die Höhe der CO2-Entnahme berechnet werden? Wie ist mit dem Risiko der Permanenz umzugehen?
•    Was versteht man unter Beyond Value Chain Mitigation (BVCM)? In welche Arten von Klimaschutzprojekten kann wo investiert werden? Welche Qualitätskriterien sollten die Projekte erfüllen?
•    Wann besteht die Gefahr einer Doppelzählung von Emissionsminderungen? Was steckt hinter den Begriffen „corresponding adjustment“ und „Contribution Claim“? Inwieweit können Gutschriften aus den Projekten für den Ausgleich von Emissionen genutzt werden?
•    Was ist nach dem Klimastandard ESRS E1 zum internen CO2-Preis, Carbon Removals und BVCM zu berichten?

Anmeldung

Für Mitglieder von co2ncept plus e. V. beträgt die Teilnahmegebühr 150,00 Euro zzgl. MwSt., für Vertreter von Behörden 250,00 Euro zzgl. MwSt. und für Nichtmitglieder 350,00 Euro zzgl. MwSt..

Eine Anmeldung ist über den Anmeldebutton auf >> dieser Seite  oder alternativ per Mail an co2ncept-plus@vbw-bayern.de möglich.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und spannende Diskussionen!

 

 // VON co2ncept plus
  WENIGER



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Schwerpunkte: Energiepolitik, Regulierung
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